Teil 2: Lies hier weiter!
Wie viele Stunden pro Woche werde ich arbeiten?
Auch dies hängt ganz von Deiner Vision ab, davon, wie viel Unterstützung Du privat hast und wie viele andere Einkommensströme Du sonst noch hast. Wenn Du ein kleines Studio besitzt, Deine eigenen Ausbildungsprogramme und Workshops, bzw. Retreats betreibst, dann wirst Du höchstwahrscheinlich Vollzeit arbeiten und zwar sowohl an Deinem Computer als auch im Yogaraum. Es gibt nämlich eine Menge Verwaltungsarbeit, die hier anfällt und es wird Dich vielleicht überraschen zu hören, dass die meisten Lehrer, die ich kenne, die diesen Weg genommen haben, im Durchschnitt 3 Stunden mit der Verwaltung, Vor- und Nachbereitung jeder unterrichteten Yogastunde verbringen.
Ich selbst unterrichte nicht Vollzeit und verbringe derzeit durchschnittlich 40-60 Stunden im Monat im Yogaraum, 40-90 Stunden im Monat mit Verwaltungsarbeit, Marketing, Buchhaltung, Beantwortung von E-Mails, Erstellung von Artikeln und anderen Webseiteninhalten usw.
Du siehst, ich habe auch mit nur 5-6 Kursen und ein paar Workshops eine 25-30 Stunden-Woche. Wenn viel los ist oder ich neue Kurse erstelle, dann mehr.
Die meisten Vollzeitlehrer sind Solo-Preneure, oder Einzelunternehmer, das heißt, sie machen das alles alleine.
Mit der Zeit kann man natürlich über Angestellte oder Assistenten jeglicher Art nachdenken. Eine Raumpflegerin ist sicher ein guter Anfang. Ich selbst bin noch nicht da – aber das ist auf jeden Fall eins meiner Ziele!
Überlege, wie viel Du wahrscheinlich arbeiten wirst, um Deinen monatlichen Bedarf zu decken, indem Du die folgenden Fragen beantwortest.
Musst Du Dein eigenes Marketing für Ihre Kurse/Programme/Angebote betreiben?
Kannst Du es Dir leisten, jemanden für Dein Marketing zu bezahlen?
Planst Du einen Blog, einen YouTube-Kanal und/oder einen Newsletter? Und wenn ja, dann solltest Du die Zeit einkalkulieren, um Beiträge zu schreiben, Videos zu drehen und hoch zu laden und Newsletter-Inhalte zu erstellen.
Wie viel Zeit brauchst Du wirklich, um einen Kurs zu unterrichten?
Wie lange dauert die Anfahrt? Die Vorbereitung des Raumes? (Tee kochen und so.) Das Aufräumen hinterher?
Wie viel Zeit braucht es, um jeden der angebotenen Workshops/Programme etc. zu unterrichten? Wie viel Zeit brauchst Du für die Erstellung von Inhalten, Werbung, Beantwortung von E-Mails und Anfragen, Registrierung und Buchhaltung?
Wie viel Zeit benötigst Du, um mit Behörden, Gesetzen und Vorschriften auf dem Laufenden zu bleiben? Wie viel für Weiterbildung?
Wie bringst Du Arbeit und den Rest Deines Lebens in Einklang?
Das ist eine wirklich große Frage, an der ich ständig in meinem eigenen Leben arbeite. Für jeden, der ein kleines “Yoga-Business” (und mach Dir hier bitte nichts vor, es IST ein Business, wenn Du davon leben musst!) betreibt, ist es ebenso wichtig, Zeit zu haben für die eigene Yogapraxis und die eigene Weiterbildung.
Ohne das wirst Du Dich schon nach kurzer Zeit ausgebrannt und uninspiriert fühlen.
Und selbstverständlich gibt es im Leben dann auch noch mehr als Yogaunterricht, Praxis und Business!
Für Privates muss Platz übrig bleiben. Auch dies sieht für jeden Menschen anders aus.
Wenn Du alleinstehend ohne Kinder bist, dann kannst Du viel Zeit darauf verwenden, Dich als Yogaschüler und Lehrer weiterzuentwickeln, während die Eltern unter uns, die familiäre Verpflichtungen haben, eben entsprechend anders planen müssen.
Was nährt dich tief über deine Yogapraxis hinaus? Wie viel Auszeit brauchst Du, wöchentlich, monatlich, jährlich?
Wie viel Zeit brauchst du pro Woche auf der Yogamatte, um Deine eigene körperliche Gesundheit zu erhalten und inspiriert zu bleiben?
Wie viel Zeit benötigst Du jede Woche, jeden Monat und jedes Jahr, in der Du einfach nur ein Yoga-Schüler sein darfst?
Wie viel Zeit brauchst Du, um Deine eigene Gesundheit zu pflegen, indem Du selber Deine Mahlzeiten kochst, Lebensmittel einkaufen gehst, genug Schlaf bekommst, Deine tägliche Praxis was auch immer….machst?
Wie viel Freizeit ist Dir wichtig? Kannst Du mit ein paar freien Stunden pro Woche auskommen oder brauchst du 1-2 komplett freie Tage, an denen du einfach nur die Seele baumeln lassen kannst? Sei ehrlich!
Okay, dieser Artikel ist beinahe zum Roman mutiert….. darum habe ich ihn in zwei Teile geteilt. …. 🙂
Zum Schluss möchte ich Dich noch wissen lassen, dass die Klärung jeder der oben genannten Bereiche ein permanent laufender Prozess für mich ist und auch für viele Kollegen.
Ich unterrichte nun schon seit 2012, habe vier Kinder und bin verheiratet mit einem chaotischen Mann. Ich hatte nebenbei einen Aushilfsjob um mir die Lehrerausbildung und danach noch die ein oder andere Fortbildung zu finanzieren.
Ich wollte aus meinem Yogaunterricht nie einen Vollzeitjob machen. Und dabei bleibe ich auch momentan.
Ich habe die Lehrerausbildung gemacht, weil Yoga das Einzige auf der Welt ist, was für mich Sinn macht. Ich hatte, als ich damals mit der Ausbildung begann, einen Schicksalsschlag hinter mir und musste mich mit der neuen Lebenssituation abfinden.
Yoga zu unterrichten und mich selbstständig zu machen, war und ist eine steile Lernkurve für mich und ich habe sicherlich nicht alle Antworten.
Aber meine Erfahrungen haben mir eine Perspektive aufgezeigt und ich möchte gerne neuen Yogalehrern meine Unterstützung anbieten. Darum gibt es diese Webseite. 🙂
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Hallo liebe Andrea, ich werde demnächst mit meiner 500 h Yogalehrer-Ausbildung fertig und habe vor, die Krankenkassen-Zulassung mit zusätzlichen 200 h anzustreben. Mache das nebenberuflich, hab einen Büro-Job, den ich nicht aufgegeben möchte. Namaste und liebe Grüße Sonja