Konkurrez Mythos

Der Konkurrenz-Mythos

Es wird höchste Zeit, einen alten Mythos loszuwerden: Den Konkurrenz-Mythos. Was hältst Du davon? Sollen wir?

Ich mag dieses Thema, weil wir hier aus dem Vollen schöpfen können! Wie ich das meine erfährst Du im folgenden:

 

MYTHOS KONKURRENZ

 

Altes Bewusstsein vs. neue Einstellung zu Arbeit und Einkommen.

 

Immer mehr Menschen, vor allem auch innerhalb der Yogalehrer Szene, haben einen Wunsch oder eine Sehnsucht danach, anders zu arbeiten. Ohne Druck, ohne Zwänge und ohne die klassischen, allseits bekannten Faktoren der Arbeitswelt. Dazu gehört auch das Konkurrenzdenken.

 

Ich zähle mich dazu. Ich suche mir doch keinen alternativen Beruf, damit ich dort alles wieder genauso mitmache, wie vorher….. Wie oft lese ich in Blogs und Artikeln und höre auch von Kollegen, dieselbe Geschichte: Ich kam nicht mehr klar mit meinem Job, mit dem Stress, ich wollte mehr Sinn in meiner Tätigkeit und hinter dem was ich weitergebe auch voll und ganz stehen. Und das Arbeitsklima!

 

Kurz: für viele von uns war ein entscheidender Grund, Yogalehrer zu werden, die Möglichkeit, aus diesem alten Arbeitsbewusstsein heraus zu kommen.

 

Und doch……. immer wieder passiert es, daß uns das Alte einholt.

Wie sonst kann es sein, daß Yogalehrer Burn-Out entwickeln?

Wie sonst ist es möglich, daß es so etwas wie einen Wettbewerb zu geben scheint, daß Gefühle von Neid vorhanden sind und daß der Drang zur Selbstdarstellung hier und da

überhand nimmt?

 

Yogalehrer sind eben auch nur Menschen.

 

Wir Yogalehrer sind auch nur Menschen, die, wie alle anderen auch in dieser Gesellschaft aufgewachsen sind – mit allem Drum und Dran, also auch mit einer Idee, wie Geld verdient wird, wie man sich im Beruf zu verhalten hat und so weiter….. das tragen wir mit uns. Mehr oder weniger bewusst.

 

Das betrifft auch das Konkurrenzdenken.

 

Im Äußeren sagt das alte Bewusstsein Dinge wie: Konkurrenz belebt das Geschäft!

Konkurrenz führt zu hoher Leistung

 

 

Konkurrenz treibt uns an, belebt den Wettbewerb und bestimmt nebenbei auch oft noch den Preis für das, was wir anbieten. Konkurrenz ist eine extrinsische Motivation. Sie kommt von außen und basiert auf Druck und Angst. Das Ergebnis davon ist negativer Stress. Na, kein Wunder, das mit dem Burn-Out……..

 

Macht Konkurrenz Spaß?

 

Konkurrenz im Sinne eines sportlichen Wettkampfes vielleicht….. nein. Wenn ich daran denke, wie viele Sportler teilweise unter extremem Leistungsdruck leiden, kann ich mir das nicht besonders spaßig vorstellen.

 

Die Psychologin Karen Horney sagt über Wettbewerb: “Wettbewerbsorientierung führt zu Neid gegenüber Stärkeren, zu Verachtung gegenüber Schwächeren und zu generellem Misstrauen gegenüber allen.” (Zitat)

 

Ebenfalls nicht spaßig. Dieser Satz hat mich sehr nachdenklich gemacht. Und dazu geführt, mich zu überprüfen, ob ich auch so denke.

 

Auf wen bist Du neidisch?

Ist Dir das schonmal passiert?

Dass Du neidisch auf andere Kollegen warst? Auf eine Kollegin, die in Yoga-Pose auf einem Magazin Cover erschienen ist? Weil ein Kollege interviewt wurde und der auch nichts schlaueres zu sagen hatte als Du gesagt hättest?

Weil einige Yogalehrer berühmt sind obwohl Du doch mindestens genauso kompetent bist – sich für Dich aber anscheinend niemand interessiert?

 

Tja, Neid …. keine schöne Emotion.

Neid lässt sich überwinden.

Neid entsteht meistens dann, wenn jemand etwas hat, das Du willst – allerdings völlig unabhängig davon, ob es für Dich passend ist oder nicht.

 

Darum ist es wichtig zu wissen, was Du von Herzen gerne willst und was nicht.

 

(Zum Glück fällt mir das sehr leicht! Andere leben ja nicht mein perfektes Leben. Es ist nur eine äußere Facette, die ich von anderen zu sehen bekomme und ich weiß nicht, was alles noch dabei ist, das ich gar nicht haben wollte!)

 

 

Stärkt Konkurrenz das Selbstwertgefühl?

 

Ich möchte mich so wie ich bin gut und wertvoll fühlen. Nicht, weil ich besser bin als jemand anderes.  Ich glaube auch nicht daran, dass es richtig ist, Selbstwert aus dem Vergleich mit anderen Menschen zu ziehen.

 

 

Wie ist es nun für uns als Yogalehrer im Beruf?

 

Wir sind in unserer Gestaltung so frei, daß wir unsere Yoga Ausbildung mit vielen unserer anderen Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen kombinieren können.

Zum Beispiel: Yoga und Ernährungsberatung, Yoga Therapie, Yoga und Coaching, Energiearbeit, Kreativität, Tanz ….. und so weiter und so fort.

 

Ich bin zum Beispiel keine Therapeutin. Das ist nicht mein Spezialgebiet und ich bin nicht darin ausgebildet. Für einen Yoga Therapeuten/in bin ich gar keine Konkurrenz! Wie könnte ich?

 

Ich unterrichte Hatha Yoga auf eine, wie man mir sagt, eher gemütliche, ruhige, geduldige Art und ohne Leistungsgedanken. Manchmal bin ich albern. Ich mag singen und trage normale bequeme Klamotten, manche Second Hand.

Mir ist bewusst, dass nicht jeder auf meinen Unterricht steht. Gott sei Dank! Jeden kann ich nämlich nicht aufnehmen – das ist mir zuviel!!

Ich bin froh, wenn ich meine Kurse voll hab und dann reicht mir das aus. Die habe ich. Voilà, perfekt. Es sind die Menschen/ Teilnehmer, die zu mir passen, zu denen ich passe.

Sie sagen zu mir: Genauso hab ich mir meine Yogalehrerin immer vorgestellt.

 

Ich will damit sagen: Verschiedene Menschen fühlen sich eben von verschiedenen Eigenschaften angezogen und das heißt, selbst wenn es viele Yogalehrer an einem Ort gibt, so ist jeder davon nur anziehend für eine bestimmte Art Mensch.

 

Wem kann ich am besten helfen?

Wenn jemand neues zu mir “schnuppern” kommt, dann sage ich oft: Falls Dir die Yogastunde nicht gefallen hat dann liegt das an mir.

Nicht am Yoga!

Und ich meine es auch so. (Ich sage das nett und mit einem Augenzwinkern, so: 😉 )

 

Auch ich habe eine Vorstellung von Menschen, die ich gerne auf ihrem Weg unterstützen möchte und kann. Die sollen ruhig bei mir bleiben. Die anderen dürfen weitergehen. Warum soll ich es mir und anderen schwer machen?

 

Tatsache ist: Der “Yoga-Markt” wächst

Eigentlich können wir uns zurücklehnen. Das Interesse an Yoga steigt stetig an in der Bevölkerung und die Nachfrage wächst. Es gibt noch viel Platz für neue Lehrer und Kursleiter. Es gibt noch viel Platz für Nischen, mit ein bisschen Phantasie kannst Du Deine eigene erschaffen und damit ganz bestimmte Menschen erreichen. Menschen, die zum Beispiel bisher noch keinen Zugang zu Yoga gefunden haben.

 

Bleibe neugierig

Anstatt jetzt zu denken: Aha, na dann lass ich mir ab jetzt am A…. vorbei gehen, was die anderen Yogalehrer machen,

bleibe offen. Wenn Du nämlich nicht offen bleibst, dann verpasst Du vielleicht die Chance, mit wundervollen Menschen zusammen zu arbeiten.

 

Gegenseitiges Unterstützen.

Effektiv anders arbeiten und den Konkurrenzgedanken ausschalten können wir auch dadurch, dass wir uns besser vernetzen. Mehr zusammenarbeiten. Gegenseitig Empfehlungen aussprechen, wenn wir ehrlich denken, dass zum Beispiel ein Teilnehmer anderswo noch besser aufgehoben wäre.

 

Es ist genug für jeden da.

Om Shanti.  🙂

 

Wem kannst Du am besten helfen?

Glaubst Du an Konkurrenz?

 

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